Magie und Intrigen in New London

Meike Piechota beantwortet Leserfragen zu „Zur finstersten Stunde“

Liebe Leser*innen, ich freue mich sehr über das überwältigende Interesse an meinem neuen Buch Zur finstersten Stunde. Seit der Veröffentlichung habe ich zahlreiche spannende Fragen von euch erhalten. Heute möchte ich einige davon beantworten und euch einen tieferen Einblick in die Welt von New London geben.

Was inspirierte dich zur Geschichte von “Zur finstersten Stunde”?

Meine Träume sind schon immer eine der wichtigsten Quellen für meine Inspirationen. Eine Szene und ein ganz bestimmter Satz darin haben mich so lange verfolgt, dass ich die Geschichte dazu aufschreiben musste. Die Szene kann ich nicht beschreiben, sonst würde ich zu viel verraten. Den Satz teile ich sehr gerne:
„Ist es nicht ein wundervoller Tag, um Götter fallen zu sehen?“

Wie hast du die Charaktere entwickelt, insbesondere Lady Fleur de la Croix?

Um ehrlich zu sein, haben sich die Charaktere von selbst entwickelt und haben mich damit überrascht. Als ich anfing, das Buch zu schreiben, habe ich nicht geahnt, was alles darin schlummert.
Anfangs erzählte ich die Ermittlungen lediglich aus Benedikts Sicht. Doch meine Testleserin meinte, dass das zu wenig sein. Dass ich die anderen auch zu Wort kommen lassen muss, um sie und ihre Taten verständlich zu machen. Also erzählte ich auch die Geschichten von Fleur und Gail. Mit Fleur eng verknüpft ist Gerd, sodass ich auch ihn unweigerlich besser kennenlernen durfte.
Was soll ich sagen? Jeder von ihnen verbarg unter all dem höflichen Lächeln und abwehrenden Grummeln so viel mehr. 

Welche Rolle spielt das Magiesystem in der Geschichte?

Das Magiesystem in „Zur finstersten Stunde” ist essenziell für die Handlung und die Welt von New London. Nicht nur für die Ermittlungen selbst, sondern auch für die äußeren Einflüsse. 
Die klare gesellschaftliche Trennung zwischen den magisch Begabten und den magisch Unbegabten führt unweigerlich zu Spannungen. Wenn Morde durch dunkle Magie nicht genügend Potenzial für Spannung ist, dann spätestens ein Wettrennen gegen die Zeit und vor allem einen rasenden Mob.

Kannst du mehr über die Beziehung zwischen Gail McAlistor und Benedikt van Dijk erzählen?

Benedikts anfängliche Freude darüber, dem berühmten Detective Gail McAlistor zugeordnet worden zu sein, ging schnell in purer Ernüchterung auf. Denn sein Held teilt so ganz und gar nicht die moralischen und politischen Ansichten des jungen Mannes. 
Gail hingegen erweckt permanent den Eindruck, als wenn er vom kläffenden, überambitionierten Welpen die Schnauze voll hat. Also wird der alte Hund auch nicht müde, den Frischling zurechtzuweisen.
Dennoch sind die beiden Polizisten. Das bedeutet, am Ende gilt es, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Und immerhin gibt es eine ganze Stadt zu retten. Wenn das nicht über einige Differenzen hinweghilft. 

Was hat dich dazu inspiriert, Magie und Technologie in der Geschichte aufeinanderprallen zu lassen?

Durch Technologien wie Dampfmaschinen sind die magisch Unbegabten in New London nun dazu in der Lage, Dinge zu tun, die vorher nur die Magier tun konnten. Ein Befreiungsschlag für diese gesellschaftliche Schicht. Dass damit Forderungen nach Einflussnahme und Aufstieg laut werden, ist unvermeidbar. Ein Pulverfass, an dem ich also nur allzu gerne herumhantiert habe.

Wie lange hast du an dem Buch geschrieben?

Alles in allem schätze ich, dass ich an der Rohversion des Manuskripts ein Jahr geschrieben habe. Das jedoch mit einigen Unterbrechungen und einigen Überarbeitungsrunden. Die Geschichte hat mir einige graue Haare bereitet. Aber umso verliebter bin ich in dieses Buch, das Setting und insbesondere die Charaktere.

Fiel es dir leicht, die Balance zwischen historischer Genauigkeit und Fantasy-Elementen zu finden?

Tatsächlich nicht. Das viktorianische Zeitalter bietet so viele Anknüpfungspunkte für Magie. Die Zeit ist geprägt von Okkultismus, technischen Neuerungen und beinahe unerklärlichen Umbrüchen. Es war einfach wie geschaffen für diese Geschichte.

Haben die Charaktere literarische Vorbilder?

Meine Fleur ist eine waschechte Femme Fatale geworden. Dabei habe ich sie jedoch nicht an eine bestimmte, bereits bestehende Figur angelehnt. Dafür ist sie auch zu einzigartig geworden.

Vielen Dank!

Vielen Dank für eure großartigen Fragen und eure Unterstützung! Es ist mir eine Freude, euch in die Welt von New London zu entführen und gemeinsam mit euch die Abenteuer meiner Charaktere zu erleben. Bleibt gespannt auf weitere Entwicklungen und Neuigkeiten. 
Bis dahin, viel Spaß beim Lesen und Entdecken!