- Name: Aithne
- Position: Priesterin
- Besondere Merkmale: Smaragdgrüne Augen, Gesichtstätowierungen der Priesterinnen
Meeting Aithne
Ich warte, bis sie die letzten Zeilen des Gebets zu Ende gemurmelt hat. Erst als ihre Lippen still stehen und sie ihre Lider heben, trete ich näher.
Ihre Gedanken müssen noch vollständig zurück in die Halle des Tempels finden. Nur allmählich stellt sich ihr Blick auf mich scharf. Doch dann sieht sie mich und lächelt.
Diese Augen. Das satte Grün darin schimmert leicht. Ich weiß nicht wieso, aber immer wenn ich hinein sehe, befällt mich diese Ruhe. Eine Gewissheit, dass alles gut wird.
Ich bin gerne hergekommen. In den Großen Tempel von Saorise. Die breiten Tore des Eingangs sind geöffnet, sodass neben einer angenehmen Brise auch Sonnenlicht hineinfällt. Der Sommer wärmt den Stein des Bodens. Von draußen schwappt das Rauschen des Flusses herein. Ansonsten ist es ruhig unter der großen Kuppel.
Mit einem leichten Neigen des Kopfes weist sie auf den Platz neben sich.
Ich nehme das Angebot an. Unter mir knarzt das Holz der Sitzbank. „Hallo Aithne.“
„Wie schön, dass du da bist.“ Sie zieht sich die Kapuze ihres Umhangs vom Kopf.
Ihre Bewegung lenkt meine Aufmerksamkeit auf die Stickereien auf dem Saum. In jeder geschwungenen Linie sieht man die Hingabe, die in das Werk aus Schnörkeln und Kanten geflossen ist. Ein ähnliches Muster aus dunklen Linien ist in die Haut ihres Gesichts gestochen, in welches ich nun blicke. „Darf ich dich etwas fragen?“
Ihre Augen strahlen mir entgegen. „Sicher.“
„Woher nimmst du deinen Optimismus?“
Für einen Moment senkt sie den Blick auf ihre Hände, die in ihrem Schoss ruhen. Dann seufzt sie leise und blickt zum Altar der Hohen Priesterin. Der Block aus Stein ist so behauen, dass die Eckpfeiler die vier Gottheiten Damasias darstellen. „Vertrauen?“
Ihre Antwort ist eher eine Frage, nach deren Bestätigung sie mit geschlossenen Augen in ihren Gedanken sucht. Oder ob sie Zwiesprache mit den Göttern hält?
Ich gebe ihr etwas Zeit. Meine Geduld wird belohnt, denn schließlich öffnet sie wieder die Augen und das Schimmern darin richtet sich auf mich. „Ich habe Vertrauen in die Götter. In die Menschen und nicht zuletzt in mich selbst.“
„Hast du keine Angst davor, enttäuscht zu werden?“
„Ich bin nicht naiv zu glauben, dass ich nur guten Menschen begegnen werde. Sicher werde ich enttäuscht werden. Aber ich will die Menschen kennenlernen, denen es wert ist zu begegnen.“
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